Pfalzgraf Stephan von Pfalz-Zweibrücken kaufte etwa 1452 den Ort Schönau von der Benediktiner Abtei St. Walburg im Hagenauer Forst und stellte ihn unter die Verwaltung des Amtes Wegelnburg. Kurze Zeit später, 1493, tritt erstmals der Eisenhüttenbetrieb der Gebrüder Weyl aus Hagenau in Schönau auf. Damit treten auch die Eisenerzvorkommen bei Nothweiler, die ebenso wie die Gänge von Fleckenstein, Bobenthal, Niederschlettenbach und Erlenbach bis zur Stillegung der Hütte in Schönau mit diesem Werk stets verbunden sind, in die Wirtschaftsgeschichte der Südpfalz ein. Die jeweiligen Landesherren legten aber erst den Grundstein fü¼r die Entwicklung des Eisenerzbergbaus und der Hüttenindustrie in der Südpfalz. Durch die Hütten und Hämmer in Altleinigen, Wattenheim, Eisenberg, Winnweiler, Trippstadt und Schönau kam das 'Pfälzische Revier' zur höchsten Blüte, nachdem die so bedeutende Familie Gienanth die schon vorhandenen Gruben und Hütten aufkaufte und neu gründete. Hierzu gehörte auch das ab 1835 vom bayrischen Königshaus erworbene Eisenhüttenwerk Schönau mit der dazugehörigen Erzgrube bei Nothweiler.
Unter Ludwig von Gienanth wurde 1838 das heutige Besucherbergwerk angesetzt. Diese Jahreszahl finden wir am vorhandenen Gedenkstein am Mundloch des St. Anna-Stollens. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung begann vor über 100 Jahren der Niedergang der Eisenindustrie in der Eifel, im Hunsrück und auch in der Südpfalz. So mussten auch die Gienanth'sehen Werke nach und nach ihre Hütten auf Gießereibetriebe umstellen. Im Werk Schönau aber gingen die Hochöfen aus und somit war das Schicksal des Eisenbergwerkes Nothweiler besiegelt. Die Grube wurde im Jahr 1883, nach etwa 50-jähriger Förderung, aufgelassen.
Erst in den 70er Jahren sollte man wieder allerorts von dem Eisenerzbergwerk Nothweiler hören. Im Frühjahr 1976 begannen fleißige Nothweiler Bürger mit den ersten Aufräumungsarbeiten an und in der Erzgrube. Über 1000 freiwillige Arbeitsstunden waren erforderlich um die Gänge zu räumen und die Schächte abzusichern. Verschiedene Zuschüsse ermöglichten es, dass wasserdichte Kabel verlegt und in 27 m Tiefe ein Geländer errichtet werden konnte. Lampen strahlen die Grube bis auf den Grund aus und lassen die Gänge hell erscheinen. Der Eingang wurde mit Buntsandsteine übermauert.
Der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister Heinrich Holkenbrink eröffnete am 22. Juli 1978 die Jahrhundert alte Erzgrube Nothweiler als St. Anna-Stollen und Schaubergwerk offiziell für Besucher. Die Planungen erstellte das Bergamt Bad Kreuznach. Die technischen Anlagen wurden von Fachfirmen installiert. Durch die Initiative und dem unermüdlichen Einsatz Nothweiler Bürger konnte ein Stück Geschichte erhalten bleiben.
Verfasserin: Frau Algner-Hesselmann
Die Ortsgemeinde Nothweiler feierte im Jahr 2017, 40 Jahre Besucherbergwerk St. Anna Stollen. Grund genug mit einem Buch die Bergwerkshistorie und damit zusammenhängende Berufe und Geschichten unserer Gegend aufzuzeigen.
Sie finden das Premiere Buch 'Alles außer Kohle ...' unter: Literatur / Premiere Buch
Mehr über das Eisenerzbergwerk Nothweiler
Internet: rheinpfalz.de/
Internet: rgb.lbz-rlp.de/
Mineralien Nothweiler
Internet: www.mineralienatlas.de/
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